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GLIEDERUNG | |
Zusammenfassung | 4. Produktspezifische Mahltrocknung |
1. Einleitung | 5. Weitere Veredlung |
2. Rohstoff Ton | 6. Qualitätssicherung |
3. Homogenisierung | Literatur |
ABBILDUNGEN |
Abb. 1 |
Wenn eine dieser Grundvoraussetzungen nicht erfüllt wird, ist ein Bauverzug die logische Konsequenz. Von daher sind nicht aufbereitete Tone als Naturprodukte mit z.T. schwankenden Eigenschaften als Baustoffe nur in begrenzten Umfang einzusetzen.
Durch selektive Förderung von Rohtonen und eine anwendungsspezifische Aufbereitung können aus Tonen jedoch industrielle Produkte hergestellt werden, die aufgrund ihrer außerordentlich hohen Konstanz der geforderten Eigenschaften als Spezialbaustoffe definiert werden.
Diese Artenvielfalt der Tone spiegelt sich in den verschiedenartigsten Anwendungsbereichen der klassischen Märkte für Tone wieder. Rohstoffe für z.B. keramische Anwendungen müssen völlig anderen Qualitätskriterien genügen als etwa Produkte für den Spezialtiefbau.
In der Geotechnik und Baupraxis werden Mahltone unter anderem für folgende Anwendungen eingesetzt:
Deponiebau:
- Vergütung lokaler Böden (Basis-/Oberflächenabdichtungen)
- gemischtkörnige Böden (z.B. "Bentoschotter")
- Rohrauflagergemische
Spezialtiefbau:
- hochgefüllte Dichtwandmassen
- Injektionssuspensionen
- Verfüllmassen
Bauchemie:Dem Rohstofflieferanten stellt sich hierbei die Aufgabe, aus einer Vielzahl von Einzelrohstoffen maßgeschneiderte Produkte herzustellen, die für den jeweiligen Verwendungszweck optimiert sind. Die entsprechenden Aufbereitungskonzepte richten sich streng nach den Anforderungsprofilen der Endabnehmer.
- Verpreßmörtel
- Bitumenanstriche
- Kitte
Mit Hilfe dieser Daten werden in einer einzigen Lagerstätte bis zu ca. 30 verschiedene Einzeltone definiert, die im folgenden als Rohtone bezeichnet werden. Jeder Rohton zeichnet sich durch spezifische Eigenschaften aus.
Aus diesem Grund werden Tonmischungen hergestellt, die genauestens auf das Anforderungsprofil der jeweiligen Anwendung abgestimmt sind. Die selektiv geförderten Rohtone werden hinsichtlich ihrer aktuellen Kennwerte überprüft und darauf basierend eine Mischrezeptur errechnet. Die in Boxen gelagerten Rohtone werden über Kastenbeschicker in Mischboxen gegeben, in denen über ein zweidimensional bewegliches Einstreusystem ein Mischbett mit größtmöglicher Homogenität erzeugt wird. Bei der Homogenisierung werden zum Teil mehr als 10 Rohtone für ein einziges Produkt eingesetzt.
Bei jedem Aufbereitungsschritt werden die Rohstoffe bzw. die Zwischenprodukte
mit einem anwendungsspezifischen Laborprogramm auf ihre Eignung und der
Einhaltung von Grenzwerten hin untersucht. Eine Übersicht hierzu gibt
die abschließende Abbildung.
Abb. 1: Laborprogramm zur Qualitätssicherung |
Fiebiger, W.: Spezialtone für die Keramikindustrie: Reserven, Produktion, Handel, Perspektiven. CFI 74, S. 491-497 (Sept. 1997)